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Der Produktionsprozess von Rohglas

In unserem heutigen Blog beschreiben wir die Herstellung von Rohglas (Kalk-Natron-Glas). In der Regel werden dabei folgende Rohstoffe für das Gemenge verwendet:

Die Zutaten differieren je nach Art des Glases. Obige Aufzählung ist daher nur ein Anhaltspunkt der wichtigsten Bestandteile.

Sobald das Gemenge komplett ist, beginnt die Schmelze, die man in 3 Hauptphasen unterteilen kann:

  • Phase 1 ist die sog. Rauhschmelze. Darunter versteht man das Erschmelzen des Gemenges und seine Homogenisierung
  • Phase 2 ist die sog. Läuterung  (das Austreiben der Gase).
  • Phase 3 ist das Abkühlen des Materials für die weitere Formgebung

Bei Temperaturen von ca. 1400 Grad schmelzen die verschiedenen Bestandteile langsam zusammen. Durch Eindüsung von Luft oder auch Gasen kann die Schmelze dabei unterstützt werden. Unmittelbar nach der Schmelze erfolgt das sog. Läutern in dem verbliebene Gase wieder ausgetrieben werden.

Da die Schmelze sehr zäh ist und auch weiter hohe Temperaturen herrschen kann dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Läuterung ist auch ein bestimmender Faktor für die Qualität des Glases. Ist dieser Prozess abgeschlossen folgt die Formgebung. Diese ist nur bei niedrigeren Temperaturen möglich. Je nach Art der Herstellung bzw. Verwendung ist dieser Vorgang unterschiedlich.

Glas kann durch Düsen, Blasen, Spinnen, Walzen, Pressen oder Ziehen umgeformt werden (siehe auch Fertigungsverfahren):

  • Hohlglas wird in mehreren Verfahren durch Pressen, Blasen, Saugen und einer Kombinationen dieser Techniken hergestellt
  • Glasfasern werden unter anderem im sog. Düsenziehverfahren produziert
  • Flachglas wird im sog. Floatverfahren hergestellt, gezogen, gewalzt oder gegossen
  • Rohrglas wird im sog. Ziehverfahren hergestellt

Ist die Formgebung abgeschlossen muss das Glas noch entsprechend gekühlt werden. Dabei ist besonders zu beachten das sich während der Formgebung Spannungen im Glas aufbauen. Diese Spannungen entstehen aufgrund der Dehnungsunterschiede des Materials. Messbar sind diese Spannungen unter optischen Spannungsprüfern. Die Spannungsanfälligkeit ist dabei abhängig vom Ausdehnungskoeffizienten des jeweiligen Glases.

Durch langsames Abkühlen dem sogenannten Tempern werden die Spannungen im Glas stark verringert. Je nach Art und Dicke des Glases kann dieser Vorgang zeitlich sehr unterschiedlich sein und einige Stunden bis hin zu mehreren Tagen in Anspruch nehmen. Es gibt dafür spezielle Kühlöfen oder industrielle Kühlbahnen.

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